Camponotus fulvopilosus: Zu Besuch bei Myants

Eigentlich sollte ich mich hier erst einmal entschuldigen, da ich schon eine Weile nichts neues mehr geschrieben hab, aber ich muss zugeben, dass an sich nicht viel passiert ist. Jetzt nachdem die Winterruhe zu ende geht (meine Kolonien sind seit 2 Wochen raus, aber gibt ein separates Video dazu). Kommen wir nun zum eigentlichen Grund für diesen Post. Ihr ihr vielleicht mitbekommen habt, hatte ich eine Weile bereits Probleme mit meinen Camponotus fulvopilosus. Sie haben gefühlt nur Männchen aufgezogen, was vermuten lässt, das entweder die Gyne verstorben ist, die Gyne nicht begattet ist oder eine Arbeiterin Eier legt.

Den ersten Punkt konnte ich gleich ausschießen, da ich sie zuletzt im Dezember gesehen habe, aber die Männchen eigentlich schon das ganze Jahr auftauchen.

Mit den Problemen stand ich thematisch schon eine Weile mit Rene von Myants im Kontakt (da ich meine fulvopilosus von ihm habe). So was ist nun passiert? Da er jetzt erst wieder in Süd-Afrika zum Ameisen sammeln war, hat er mir zusätzlich eine "Austausch" Kolonie Camponotus fulvopilosus angeboten. Da ich schon eine Weile wieder zu Besuch zu Rene fahren wollte, der letzte ist auch ein gutes Jahr her, habe ich die Chance genutzt und habe mich letzten Wochenende ins Auto gesetzt und bin in die Oberpfalz gefahren. Zuvor musste ich natürlich noch meine fulvopilosus aus dem alten Nest bekommen, da Rene sich die Kolonie selbst ansehen wollte. Ich muss sagen das es etwas "fummelig" war, die Tiere aus dem Nest zu bekommen.

Also ich nun bei Rene angekommen war hat er einen kurzen Blick auf meine "Männchenzucht" geworfen und man konnte eigentlich gut erkennen, dass die Königin eher wie eine Arbeiterin reagiert (Aggressivität) als eine Königin. Da er diesmal nur eine etwas größere Kolonie aus Afrika mitgebracht hat (etwas ist leicht untertrieben). Ich war etwas schockiert, da mein zuerst überdiemensioniertes Nest jetzt schon eng werden könnte.

Ich muss sagen, dass sich ein Besuch bei Myants immer lohnt. Ich habe zum ersten mal seine Dinoponera gesehen und muss sagen das diese großen Tiere echt faszinierend sind. Alleine vieler seiner Lagerkolonien, wie die Paratrechina oder die Tetramorium, sind echt faszinierend, da gerade bei den kleinen Arten der Wuselfaktor mega ist. Aber auch seine andere Kolonien sind begeisternd, da es häufig größere Kolonien sind und man einiges zu sehen bekommt. Kleine überraschung am Rande. Rene hat eine Kolonie Neoponera apicalis wiedergefunden, die sich im Becken der Carebara diversa eingenistet hatte.

Als ich wieder zurück war musste ich mir etwas einfallen lassen, wie ich die Tiere wieder zurück in ihr Nest bekomme, da das Transportbecken keinerlei Bohrungen hatte. Da ich noch einen längeren Schlauch übrig hatte habe ich versucht diese durch Wärme in das andere Nest zu locken. Wo ich nun überrascht war ist, das sie bereits nach einem Tag komplett umgezogen sind bzw nach 2 Stunden bereits angefangen haben ins neue Nest zu ziehen.

So, ich denke das reicht geschrieben für heute und muss nochmal einen großes Danke an Rene aussprechen :)

Camponotus fulvopilosus